Ausgabe Oktober 2015

AUSZUG AUS DEM INHALT:

BAURECHT
Was darf ein Bauleiter? Grundsätzliche Handlungsbefugnisse im Überblick
Darf ein Bauleiter Änderungen bei Ausführungsunterlagen vornehmen? Darf er Bauleistungen in technischer und rechtlicher Hinsicht als mangelfrei abnehmen? Diese und viele weitere Fragen zu den tatsächlichen Vertretungsbefugnissen von Bauleitern haben den Gesetzgeber und v. a. die Gerichte bereits intensiv beschäftigt.

BAUTECHNIK
Im Detail: Ausführung von Wärmedämm-Verbundsystemen
Moderne Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) ermöglichen einen zuverlässigen Wärmeschutz des Gebäudes – vorausgesetzt, sie sind bis ins Detail richtig umgesetzt. Da es sich bei WDVS um ein technisch anspruchsvolles, „sensibles“ Gewerk handelt, muss der Bauleiter die Ausführung besonders intensiv überwachen und die ausgeschriebenen Positionen auf offensichtliche Fehler und Widersprüche überprüfen, denn der Gesetzgeber fordert hier eine besondere Sorgfaltspflicht.

Bauwerksmonitoring – Mehr Sicherheit durch Überwachung der Konstruktion?
Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs oder das Versagen des Daches der Eissporthalle in Bad Reichenhall sind spektakuläre Beispiele von Bauwerksversagen. Insbesondere mit Blick auf derartige Unglücksfälle stellt sich die Frage, ob man den Einsturz nicht mit einem Bauwerksmonitoring hätte vermeiden können. Oder auch, ob die Sicherheit unserer Gebäude durch Monitoring generell erhöht werden könnte. Doch kann Monitoring das überhaupt leisten

SICHERHEIT, GESUNDHEIT & UMWELT
Bauordnungsrechtlicher Brandschutz – Die korrekte Handhabung der Baudokumentation mit Nachweisen
Brandschutzprodukte müssen regelkonform verbaut werden. Wo das Produkt verbaut werden darf, steht detailliert in den jeweiligen Verwendbarkeitsnachweisen. Doch die Anwendung europäischer Verwendbarkeitsnachweise verkompliziert sowohl die Ausführung als auch die Nachweisführung. Besonders dann, wenn Abweichungen entstehen und Einzelfallbewertungen erfolgen müssen. Daher ist es ratsam, sich bereits im Vorfeld mit qualifizierten Sachverständigen abzustimmen.

Wiederverwertbar?

Beim Abbruch, Umbau oder der Sanierung von Gebäuden entsteht Abfall, viel Abfall. Egal ob es sich dabei um Holz, Kunststoff, Beton, Ziegel oder Gips handelt, alles muss entsorgt und am besten auch verwertet werden. In den nächsten Jahren wird man sich verstärkt Gedanken um die Verwertung von alten Dämmstoffen machen müssen. Diese werden seit Jahren in großen Volumina verbaut. Die verwendeten Wärmedämm-Verbundsysteme basieren dabei meist auf expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS). Doch wie können diese EPS-Dämmstoffe später einmal rückgebaut werden? Und ist es überhaupt möglich, diese einer Verwertung zuzuführen?

Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik behandelte nun das Thema „WDVS als Abfall“. Sie kam zu dem Schluss, dass heute noch z. B. das Ausschleusen des in EPS enthaltenen Flammschutzmittels HBCD problematisch ist. Weiter sollte für die Zukunft ein ökonomisches und effi zientes Entschichtungsverfahren entwickelt werden, um die einzelnen WDVS-Komponenten bereits auf der Baustelle trennen zu können.

Doch vor einer möglichen Verwertung müssen WDVS erst einmal jahrzehntelang einen zuverlässigen Wärmeschutz für Gebäude leisten. Wie wichtig daher die Ausführungsüberwachung bei diesem „sensiblen“ Gewerk ist, lesen Sie ab Seite 8.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Stefanie Ritter
Redaktion „Der Bauleiter“